Talkrunde: Es wird teuer, vielleicht auch kalt

Talkrunde: Es wird teuer, vielleicht auch kalt

(vom 01.09.2022)

Was die Energiekrise für Gaskunden bedeutet, erklärt der Stadtwerke-Chef im Interview  

„Werden wir im Winter frieren?“, die titelgebende Frage einer Talkrunde, gab der Interviewer gleich an Hans-Peter Scheerer weiter. Ohne Umschweife antwortete der Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim jenem Jens Etzelsberger, Redakteur des Medienunternehmens VRM: „Ich kann das nicht ausschließen“, sagte Scheerer in der per Livestream übertragenen Veranstaltung im Rüsselsheimer Zweitblick.tv-Studio. Das Erdgas, das infolge des Ukraine-Kriegs knapp geworden ist, reicht möglicherweise nicht für alle Haushalte.

Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Peter Scheerer (links) stellt sich den Fragen von Jens Etzelsberger

Doppelt so teuer

Immer teurer wird es ohnehin, seine Wohnung mit Erdgas zu heizen – in Rüsselsheim sind das etwa 80 Prozent der Haushalte. Bis 2024 ist mit mehr als einer Verdoppelung des Gaspreises zu rechnen, sagte Scheerer: „Wenn ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 25 000 Kilowattstunden heute 1800 Euro pro Jahr zahlt, sind es 2024 fast 5000 Euro.“

Entspannung erst ab 2024

Weil sich, wie berichtet, die Beschaffungskosten dramatisch verteuert haben, erhöhen die Stadtwerke zum 1. Oktober zum zweiten Mal in diesem Jahr ihre Gastarife. Mit einer Entspannung auf dem Erdgas-Weltmarkt rechnet Scheerer erst ab 2024, falls bis dahin mehrere LNG-Terminals an deutschen Seehäfen in Betrieb sind – und dann nennenswerte Mengen an Flüssiggas (LNG) angeliefert werden.

Zahlungsschwierigkeiten

„Wir müssen uns also auf mehrere teure Jahre einstellen“, sagte der Geschäftsführer. Perspektivisch vermutet er, dass die Zahl der Kunden zunehmen wird, die ihre Gasrechnung nicht mehr bezahlen können. Bei vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten bieten die Stadtwerke bisher schon Ratenzahlung an. H

Privathaushalte bleiben außen vor

Von der Gasversorgung abgeschaltet werden bei einer Notlage zunächst Unternehmen, Privathaushalte blieben erst einmal außen vor. Die Stadtwerke haben laut Scheerer zwölf Firmen in Rüsselsheim identifiziert, bei denen eine Abschaltung verantwortbar und technisch möglich ist. Mit diesen sind bereits Gespräche geführt worden: „Es gab da sehr viel Verständnis seitens dieser Firmen.“

Wenn der Gasdruck nachlässt

Falls das Gas ausgeht, dann wird dies eher gegen Ende der Wintermonate sein. Der Gasdruck lässt dann nach, und die betroffenen Heizungsanlagen schalten von selbst ab. Erfahrung mit solch einem Notfall haben die Stadtwerke nicht, erklärt Scheerer: „Es gab in Rüsselsheim noch nie eine flächendeckende Störung der Erdgasversorgung.“

Drei Einspeisepunkte

Von Heizungsausfällen in der Stadt wären vermutlich zuerst Gebäude betroffen, die am weitesten von den drei hiesigen Erdgas-Einspeisepunkten liegen. Beim Opelwerk, an der Autobahnauffahrt Rüsselsheim Süd und in Bauschheim strömt das Gas ins Stadtwerkenetz ein. 

Jeder kann Energie sparen

Jeder kann etwas tun, um die Gasressourcen und die eigene Haushaltskasse zu schonen. Ob und welche Einsparerfolge man damit erzielt, kann man mit einem allwöchentlichen Blick auf den Zählerstand kontrollieren, riet Scheerer und zog einen Vergleich. „Bei einer Diät stellt man sich ja auch regelmäßig auf die Waage, um mögliche Verbesserungen zu überprüfen.“

Video ist noch verfügbar

Die Talkrunde kann man sich auch jetzt noch anschauen. Die Aufzeichnung findet man unter www.stadtwerke-ruesselsheim-gas.de .

 Tipps zum Energiesparen finden sich auf www.stadtwerke-ruesselsheim.de/do-it-yourself  und www.stadtwerke-ruesselsheim.de/energiesparen.

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Die Stadtwerke Rüsselsheim versorgen Menschen in Rüsselsheim und der Region günstig und umweltfreundlich mit Gas und Strom und bieten zahlreiche Energiedienstleistungen an. In Rüsselsheim sorgen die Stadtwerke außerdem per Glasfaser für das schnellste Internet in High-Speed-Geschwindigkeit ohne Limits.

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